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Die Kinder aus der Daddelecke holen

Interessanter Artikel in der SDZ-App: Gmünder Tagespost, 28.09.2023

Das Team der Jugendkunstschule stellt das Programm für Herbst und Winter vor. Im Angebot sind 60 Veranstaltungen. Etwa 2500 Kinder besuchen die Kurse. Von Michael Länge; Schwäbisch Gmünd

 

Sie nennen es „Crazy“. Verrückt. Gemeint ist das Angebot der Jugendkunstschule am Münsterplatz. Zu 60 Kursen laden die Macher Ingrid Hofmann, Ina Siebach-Nasser, Gerburg Maria Müller und Kaltrina Lleshaj Kinder im Alter von 3 bis 18 Jahren ein. Zwei Drittel dieser Angebote sind im Bereich Bildende Kunst, ein Drittel im Theater. „Unser Pfund ist dabei das Angebot für Drei- bis Sechsjährige“, sagt Siebach-Nasser und nennt als Beispiel das „Kunstkarussell“. In diesem Kurs für Kinder ab drei Jahren machen diese erste kreative Erfahrungen. Siebach-Nasser nennt den Ausgangspunkt: „Jedes Kind ist kreativ.“ Die Kinder bekommen Materialien, eine Aufgabe und Anregungen. Ein Ergebnis hat dabei zunächst niemand im Blick. Die Kinder machen einfach. Sie probieren, überlegen, spielen, gestalten. Beziehen ihre eigene Umgebung mit ein. Und „eignen sich so die Welt an“.

 

Müller erläutert dies an einem Beispiel, einem Fühlkasten mit Watte. Die Kinder fassen rein, fühlen die Watte, sagen, wie sie diese aus dem Alltag kennen, zum Beispiel durch Wattestäbchen in den Ohren. Dann tüfteln sie mit Watte, tauchen sie in Farbe, gestalten sie.

Die Kinder lernen so, über den Tellerrand hinaus zu schauen, Perspektiven zu wechseln, um die Ecke zu denken, und das durchaus auch mit ein bisschen Verrücktsein, sagt Hofmann. Dabei wird in diesem Semester Theater in der Jugendkunstschule mehr Raum bekommen, sagt Müller. Wobei Hofmann den „integrativen Ansatz“ betont.Theater als Mittel zur Integration, wie die Aufführungen der „Herdmanns“ oder der „Staufersaga“ bewiesen hätten.

Zur Jugendkunstschule, die zur Volkshochschule gehört und im kommenden Jahr zehn Jahre alt wird, gehört inzwischen auch das Mobil, Kinder-Medien-Mobil genannt. Dieses ist für digitale Workshops und für Projekttage an Kindertagesstätten und Schulen buchbar. „80 bis 90 Prozent der Schulen und Kindertagesstätten kommen auf uns zu und wollen eine kulturelle Bildung“, sagt Siebach-Nasser. Die Jugendkunstschule beflügle das Bildungswesen. Denn die Kinder, die Erwachsenen von morgen, müssten immer wieder neue Lösungen finden. „Wir können sie darauf vorbereiten“, sagt Siebach-Nasser.

Aktuell arbeiten 20 von 40 Dozenten mit. In ihren Räumen am Münsterplatz und mit diesem Mobil erreicht die Jugendkunstschule im Semester knapp 2500 Kinder. Mit steigender Tendenz. Dazu kommen Anfragen von Vereinen, auch muslimischen Vereinen. Oder vom Jugendzentrum in der Oderstraße.

Aus den Kursen, die während des Semesters in den Räumen am Münsterplatz angeboten werden, entsteht am Ende ein Talentcampus. Dabei präsentieren die Kinder, was sie in den Kursen geschaffen haben. Vor den Eltern, Verwandten, Großeltern. Und ihnen viele Eltern mit Migrationshintergrund.

Die Gmünder Jugendkunstschule ist eine von 42 im Land Baden-Württemberg. Nicht alle sind der Volkshochschule angegliedert. Die Gmünder Jugendkunstschule wird finanziert durch die Gebühren, die die Eltern für die Kurse bezahlen. Die Stadt unterstützt die Schule mit 50 000 Euro im Jahr. Zudem bekommt die Jugendkunstschule für die offenen Kursangebote Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg. Der Ostalbkreis unterstützt das Kinder-Medien-Mobil. Sie alle fördern damit das Ziel, „die Kinder aus der Daddelecke zu holen“, wie Gerberg Maria Müller sagt. Und dabei hinzufügt: „Hier gibt's viel, macht mit uns.“

Das Angebot der Gmünder Jugendkunstschule für Herbst und Winter ist zu finden auf www.gmuender-vhs.de. Auf der Startseite gibt es das Programmheft „Crazy“ zum Durchblättern. Jedes Kind ist kreativ.“ Ina Siebach-Nasser, Jugendkunstschule; Foto: Tom

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